120-Jahr-Feier
Zur 120-Jahr-Feier der Selber SPD blicken die Festgäste zurück. Dabei zeigt sich, wie sehr die Sozialdemokratie die Stadtgeschichte geprägt hat.
Selb – Ohne die SPD sähe Selb heute ganz anders aus. Zu diesem Schluss muss man kommen, wenn man sich die Geschichte der Kommunalpolitik im Ort ansieht.
In historischen Rückblicken zeichneten Roland Graf, Rainer König und Jochen Goller die 120 Jahre währende Geschichte des Ortsvereins nach. Die ersten SPD-Vorsitzenden in Selb waren mit Adolf Häublein, dem Porzellandreher Johann Netzsch, dem Brenner Christoph Schobert und dem Porzellanmaler Heinrich Summa, Porzelliner. 1903 waren die Verhältnisse in den Arbeiterfamilien trostlos; die Einkommen reichten geradeso, um die Familie zu ernähren, nicht aber für ein menschenwürdiges Dasein. Da kamen die Ideen der SPD gerade recht: Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität. Dafür traten die frühen Sozialdemokraten in schwieriger Zeit ein; Repressalien mussten sie in ihrer Gründungszeit erdulden, massiv auch später unter den Nazis. Und doch versammelte die Selber SPD zeitweise 500 Mitglieder.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es vor allem Sozialdemokraten, die die Geschichte der Porzellanstadt prägten: Dr. Franz Bogner wurde am 5. Juli 1948 Oberbürgermeister und nahm sein sozialdemokratisches Wirken dort wieder auf, wo es ihm die Nazis 1933 untersagt hatten. Auf ihn geht der Bau des Bogner-Schulzentrums zurück. Am 1. Mai 1956 trat Oberbürgermeister Christian Höfer seine fast 30 Jahre währende Amtszeit an. In dieser Zeit entstand in Kooperation mit Marie Bauer das AWO-Sozialzentrum auf der Kappel sowie die Berufsschule; Selb kaufte das „Lichtspielhaus“, das heutige Theater, baute das Gymnasium, den Ostring (heute Christian-Höfer-Ring), das Hallenbad, die Kläranlage und gründete die ESM. Ihm folgte nach seinem Tod 1988 Werner Schürer, der in den kommenden zwölf Jahren vor allem der aufziehenden Porzellankrise begegnen wollte. Er siedelte das DZW der Hutschenreuther AG vor den Toren der Stadt an, ließ die Feuerwache errichten, die heute seinen Namen trägt, und sanierte die Dr.-Bogner-Schule. Schürer starb am 16. Juli 2002, ihm folgten Oberbürgermeister anderer Parteien nach.
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