SPD-Stammtisch mit Hauskrankenpflege Behrens: Pflege als Zukunftsaufgabe

13. September 2025

Beim SPD-Stammtisch in Selb stand die Zukunft der Pflege im Mittelpunkt. Vorsitzender Roland Graf begrüßte zahlreiche Gäste, Oberbürgermeisterkandidat Patrick Zeidler führte mit Fakten in das Thema ein. In Selb leben rund 14.800 Menschen, das Durchschnittsalter liegt bei 48,2 Jahren. Fast 30 Prozent sind über 65 Jahre alt, gleichzeitig sinkt die Zahl potenzieller pflegender Angehöriger. Im Landkreis Wunsiedel stieg die Zahl der Pflegebedürftigen von 3.181 (im Jahr 2015) auf 5.278 (im Jahr 2021) – ein Plus von 60 Prozent. Für 2040 werden fast 7.000 Pflegebedürftige erwartet.

Pflege als Zukunftsaufgabe: Beim SPD-Stammtisch sprachen (v.l.) Annette Behrens und Lucy Kreschnak von der Hauskrankenpflege Behrens über Chancen und Herausforderungen der Pflege. Mit auf dem Foto (v.l.): SPD-Ortsvorstand  Roland Graf und OB-Kandidat Patrick Zeidler
Pflege als Zukunftsaufgabe: Beim SPD-Stammtisch sprachen (v.l.) Annette Behrens und Lucy Kreschnak von der Hauskrankenpflege Behrens über Chancen und Herausforderungen der Pflege. Mit auf dem Foto (v.l.): SPD-Ortsvorstand Roland Graf und OB-Kandidat Patrick Zeidler

Besonders problematisch ist die hohe Zahl alleinlebender Seniorinnen und Senioren. Damit wächst die Bedeutung ambulanter Pflege und wohnortnaher Versorgung. Eine Umfrage zeigt: 94 Prozent der Generation 55plus möchten so lange wie möglich zu Hause wohnen. Steigt der Pflegebedarf, wächst der Wunsch nach barrierefreien Wohnungen, betreuten Wohnformen oder stationären Plätzen – sofern diese ortsnah verfügbar sind.

Annette Behrens und Lucy Kreschnak von der Hauskrankenpflege Behrens verdeutlichten, dass ambulante Dienste unverzichtbar sind. Pflege sei mehr als medizinische Versorgung: Sie schaffe soziale Kontakte und ermögliche Selbstbestimmung im Alltag. Auch Fragen der Gäste fanden Platz. Marcus Kropf wollte wissen, ob Hilfestellung für Hilfsmittelverordnungen übernommen werden. „Wir kümmern uns um alles, was während der Versorgungszeit anfällt“, bestätigte Behrens. Melanie Graf sprach die Hemmschwelle vieler Angehöriger und Pflegebedürftiger an, Hilfe überhaupt anzunehmen. Kreschnak verwies auf Hausärzte als erste Ansprechpartner, aber auch auf die Möglichkeit, direkt den Pflegedienst zu kontaktieren. Die Frage von Regina Pleiner, ob Behrens auch haushaltsnahe Dienstleistungen anbietet, bestätigte Annette Behrens. Aktuell seien sie auch personell gut aufgestellt.

Die Selber Sozialdemokraten bekräftigten ihre politischen Schwerpunkte zur Pflege: Ambulante Dienste wie Behrens sollen gestärkt werden. Pflegekräfte brauchen faire Bezahlung und planbare Arbeitszeiten. Zudem sind mehr barrierefreie, seniorengerechte Wohnungen notwendig. Und nicht zuletzt muss verhindert werden, dass Pflege zur Armutsfalle wird, da Heimkosten von rund 3.000 Euro für viele Rentner unerschwinglich sind.

Neben den Herausforderungen sieht die SPD auch Chancen: Pflege schafft sichere Arbeitsplätze, der barrierefreie Umbau stärkt das Handwerk, und neue Wohnformen fördern generationenübergreifendes Zusammenleben.

Fazit der SPD: Die älter werdende Gesellschaft stellt Selb vor große Aufgaben. Pflege ist dabei nicht nur soziale Pflicht, sondern eine zentrale Zukunftsfrage, die vor Ort entschieden wird.

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