Bayerisch-Tschechische Freundschaftswochen

Um es freundlich auszudrücken: Das Schreiben der Regierungspräsidentin von Oberfranken mit der Bewertung des vom Stadtrat vorgelegten Maßnahmenkataloges zu den BTFW haben wir mit einer Mischung aus Verwunderung, Enttäuschung und Verärgerung gelesen. Da die Zeit drängt, die Stadt soll bis zum 16.09. entsprechende Unterlagen vorlegen, musste das Thema am vergangenen Mittwoch im Ferienausschuss des Stadtrates angesprochen werden.

Vorweg: wir wissen das Angebot der Regierung mit den BTFW sehr wohl zu schätzen, müssen aber deshalb nicht aus Dankbarkeit in kollektive Schockstarre verfallen. Es war klar, dass unsere Maßnahmenliste nicht 1 zu 1 übernommen würde, die vorgelegte Streichliste der Regierung wirft aber dringlich einige Fragen auf. Die dringlichste betrifft den „Lago“, also unser Waldbad Langer Teich. Abgelehnt mit der Begründung, es gebe keinen konkreten Bezug zur Veranstaltung. Woher kommt diese Einschätzung? Wissen die in Bayreuth und München eigentlich, wovon wir sprechen? Wissen die, wie viele tschechische Badegäste heute schon dort sind? Wissen die, dass nur wenige Meter am Waldbad vorbei ein stark frequentierter grenzüberschreitender Radweg läuft, der unter anderem mit stattlichen EU-Mitteln gebaut wurde? Wenn nicht hier, wo dann ist denn bitteschön ein Bezug zur Veranstaltung zu erkennen?

2. Beispiel: Neubau am Marienplatz. Das haben nicht wir erfunden, das stammt aus der Projektstudie, die von der Regierung in Auftrag gegeben wurde! Und jetzt soll es keinen Zusammenhang zur Veranstaltung geben?

3. Beispiel: Busbahnhof. Die Idee stammt ebenfalls aus dieser Studie. Wenn die Fachleute vor Ort darauf hinweisen, dass der in der Praxis wesentlich besser geeignete Ort dafür nicht der Bahnhofsvorplatz, sondern die Schillerstraße wäre, wo ist dabei das Problem?

Ich kann es der Regierungspräsidentin nachsehen, dass sie aufgrund ihrer erst kurzen Amtszeit die Gegebenheiten in den Kommunen, so auch in Selb, im Detail persönlich noch nicht kennen kann. Wir sollten sie aber dringlich bitten, unsere Argumente anzuhören, ja, wir sollten sie einladen, sich selbst ein Bild zu machen. Der Bezug zur Praxis und zur Veranstaltung ist bei uns vor Ort sicher leichter nachzuvollziehen als von Schreibtischen in Münchner oder Bayreuther Amtsstuben aus.

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