Selb verändert sich – eine Innenstadtbegehung
Der Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt, das DGB Ortskartell und die SPD Selb hatten gemeinsam mit der evangelischen Aktionsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (afa) zum Thema „Selb verändert sich – eine Innenstadtbegehung“, eingeladen.
Organisator und AWO-Vorsitzender Rainer Pohl freute sich, dass trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt zahlreiche Interessenten zum Treffpunkt am Porzellanbrunnen gekommen waren, darunter auch die zweite Bürgermeisterin Dorothea Schmid sowie die Stadträte Ayse Tansev, Rudi Kirschneck und Walter Wejmelka, der das Programm moderierte.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende versprach den Gästen nach eigenen Worten eine ehrliche Führung durch die Selber Pläne, keine Utopien auf der einen oder Schwarzmalerei auf der anderen Seite.
Der erste Stopp war am ehemaligen Kaufhaus Storg.
Wejmelka ging zunächst auf die Bauarbeiten im und um das Rathaus ein, das aufgrund eines Förderprogrammes endlich energetisch saniert und barrierefrei umgebaut werden könne. Danach führte er mit einem kleinen Rückblick zur Geschichte des „Kaufhauses Storg“ in die Entwicklung und die Vorhaben der Investorengruppe Munitor ein. Wegen des Erhalts der genehmigten Verkaufsflächen des alten Kaufhauses wäre ein Abriss bis jetzt fatal gewesen. Rudi Kirschneck ergänzte, diese genehmigten Flächen würde der Investor für sein Vorhaben benötigen. Weiter ging es zum Sparkassenplatz. Wejmelka: „Nach Ideen einer Brücken- oder gar Unterführungslösung sind die Planer endlich in der Realität angekommen!“ Mit zwei abknickenden Straßen und einem Mittelstreifen dazwischen können der autofreie Weg vom Factory In zum Storg vollendet werde, sollte das komplette Outlet Wirklichkeit werden. Der Weg würde dann von der oberen Bahnhofs- in die Schillerstraße, und von der Marien- über die untere Bahnhofs- in die Ludwigstraße führen.
Von positiven Neuigkeiten, aber auch von einem Ärgernis berichtet Wejmelka schließlich beim Stopp vor dem Kino.
Es gäbe jetzt hohe staatliche Fördermöglichkeiten für den Umbau, rückwirkend sogar für den Erwerb des Gebäudes. Jetzt könne man beruhigter die Sache angehen, ohne gleich die Kompromisslösung seiner Fraktion zur Kostendeckelung zu gefährden, ohne die das Selber Kino gestorben wäre. Es ginge hier auch nicht um ein reines Kino, sondern um eine kulturelle Begegnungsstätte. Er könne sich darin zum Beispiel ideal ein Info- und Begegnungszentrum für die Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen 2023 vorstellen. Rudi Kirschneck merkte an, dass auch der 80er-Jahre Charme der Außenfassade aufgepeppt werden müsste.
Die Blicke der Aufmerksamkeit wechselten schließlich vom Hoffnungsträger Kino nach gegenüber zum Dauerärgernis Bürgerpark:
„Im Grundsatz natürlich ein positives Projekt, schließlich wird die langjährigen Forderung nach einer Randbebauung zur Schillerstraße umgesetzt.“ Seit der Ankündigung eines Baubeginns im April 2018 liege das Areal aber brach. In dieses Gebäude soll die Stadtbücherei einziehen, aber auch dringend benötigter Wohnraum als Ersatz für geplante Abrisse in der Marienstraße sollte hier geschaffen werden.
Durch dieses zeitliche Nadelöhr müsse man im Gesamtprojekt „Outlet“ durch. Die Akzeptanz in der Bevölkerung zu den Innenstadtplänen hinge eng mit der Entwicklung am Bürgerpark zusammen: „Wir hoffen inständig, dass den zahlreichen Ankündigungen eines Baubeginns in Bälde Taten folgen.“ In einem Punkt waren sich alle Teilnehmer der kurzweiligen Runde durch die Innenstadt einig: es bleibt in Selb spannend!
Beim anschließenden Aufwärmen im Hotel Louis bedankte sich Rainer Pohl bei den Teilnehmern und versprach eine Fortsetzung des Stadtspazierganges, dann bei hoffentlich angenehmeren Temperaturen.
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