Silber für Dorle

Die Willy-Brandt-Medaille für besondere Verdienste um die Anliegen der Sozialdemokratie bekommt Dorothea Schmid bei der 120-Jahr-Feier des Selber SPD-Ortsvereins verliehen. Freunde und Weggefährten verneigen sich damit vor dem „sozialen Gewissen der Stadt“.

Selb – Dorle Schmid ist nun in bester roter Gesellschaft: Aus den Händen von SPD-Ortsvorsitzendem Roland Graf erhielt die langjährige Stadträtin jetzt die Willy-Brandt-Medaille. Träger sind unter anderem die frühere Ministerpräsidentin Schleswig-Holsteins, Heide Simonis, der Philosoph Michael Albrecht – und Dorle Schmidts Selber Parteifreundin Heidrun Fichter.

Roland Graf stellte dann auch fest, dass dies zurecht der Höhepunkt des Abends sei: Es sei schon etwas besonderes, wenn diese allerhöchste Auszeichnung der SPD gleich zwei Frauen im Ortsverein bekommen hätten. „Du verkörperst in besonderer Weise die sozialdemokratischen Ideale von Freiheit,  Gerechtigkeit und Solidarität“, verlas Roland Graf aus der Urkunde. „Deine Verdienste um unsere Partei sind beispielhaft. Wir sind stolz, Dich in unserer Mitte zu wissen.“

Wie sehr das auch für den Selber Ortsverein gilt, zeigte der brandende und nicht enden wollende Applaus für Dorle Schmidt.

Landtagsabgeordnete Inge Aures gratulierte als eine der ersten. „Du warst immer da, wenn man dich brauchte – wir sind stolz auf dich.“ Die Laudatio auf die frisch Geehrte hielt ihr Bruder Walter Wejmelka, der seiner Schwester als Fraktionsführer der SPD im Stadtrat ebenfalls ein politischer Weggefährte ist. Er erinnerte an den Vater, der als Bürgermeister von Erkersreuth die Sozialdemokratie lebte, später als Stadtrat von Selb. Das präge. „Während andere Kinder nach Italien in die Ferien durften, fuhren wir mit ihm zum Parteitag nach Dortmund – auch schön“, erzählte Walter Wejmelka anekdotisch. Soweit er wisse, seien Dorle und er das einzige Geschwisterpaar, das jemals im Selber Stadtrat gewesen sei, „und dann auch noch in der gleichen Partei“.

Der Bekannheitsgrad seiner Schwester aber sei vermutlich größer gewesen, als der aller Anwesenden. Die ehemalige Lehrerin mit dem Faible für exzentrische Hutmode habe über den Kontakt zu den Kindern und deren Familien den Weg in die Politik gefunden, war auch sechs Jahre stellvertretende Bürgermeisterin und beliebte Standesbeamtin. „Sie hat viele Menschen getroffen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Und sie wollte, dass vor allem die Kinder die gleichen Chancen haben.“ Diese Haltung habe sie auch als Vorsitzende des Stadtsportverbands gelebt, wo Jugendliche ihrem Sport nachgehen sollten, gleich ob arm oder reich. „Sie war immer das soziale Gewissen der Stadt – daraus erwächst für uns eine Verpflichtung.“ Wegen einer Krankheit muss Dorle Schmidt ihr Amt als Stadträtin niederlegen, ihr Nachfolger Volker Seitz wird im September vereidigt. Den Weg Dorle Schmidts aber wird ihre Partei fortsetzen: sozial und gerecht muss es auch in Selb zugehen.

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